Baños

Vorletztes Wochenende habe ich in der Stadt „Baños de Agua Santa“ (Bäder des heiligen Wassers), kurz: Baños, verbracht. Es ist vielleicht der touristischste Ort Ecuadors, den man besuchen kann. Für mich als „Tourist für ein Jahr“ also ein Muss. Da der Montag nach jenem Wochenende wegen eines Unabhängigkeitstages ein Feiertag war, lohnte es sich für mich und andere Freiwillige die, ohne viel Verkehr, 5 stündige Reise nach Baños auf sich zu nehmen.

Nachdem wir am Freitagabend angekommen sind, waren wir am Samstag um 8 Uhr schon auf den Beinen und haben erstmal die Stadt erkundet. Das Erste, was uns aufgefallen ist: Zuckerwarengeschäfte überall. Teilweise nebeneinander reihen sich die eins zu eins gleichen Zuckerwarengeschäfte, einfach nur hässlich. Was das für ein Geschäftskonzept sein soll, weiß ich nicht und ob die Zuckerwaren tatsächlich alle aus der Umgebung kommen, wag ich zu bezweifeln, aber tatsächlich ist Baños ein ehemaliges Zuckerrohranbaugebiet.

Was an Baños jedoch echt schön ist, ist die einzigartige Lage dieser Stadt. Sie liegt auf 1820 Höhenmetern und ist damit von Bergen, Wasserfällen und Nebelwald umgeben. Man merkt, dass man nicht mehr weit weg vom Amazonas-Regenwald ist.

Nach einer gewissen Zeit Stadterkundung, als dann endlich auch andere Freiwillige mit Frühstücken fertig waren, beschlossen wir in einen der klassischen Partybusse zu steigen, auch Chiva genannt, um eine Wasserfalltour zu machen. Die Musik war sehr laut, jedes Mal, wenn wir durch einen Tunnel fuhren, gingen die Partylichter an und ich habe endlich begriffen, was touristisch in Ecuador bedeutet. Aber die Natur und der große Wasserfall am Ende waren echt schön.

Nach der Wasserfalltour waren wir sehr kaputt, sodass wir am späten Nachmittag nur noch Kolibris beobachtet, im Hostel zusammen gekocht haben und früh zu Bett gegangen sind.

Am nächsten Tag haben wir vormittags Canyoning gemacht. Das war echt cool, nur ein bisschen kalt.

Das Canyoning haben wir nur am Vormittag gemacht. Danach war die Sehnsucht groß (und der Verstand klein), sich mal ein Fahrrad auszuleihen, um durch die Natur zu radeln. Letztlich haben wir schlechte Fahrräder einen Berg im Regen hochgeschoben, kurz bevor es dunkel wurde. Es ist nicht die Art Sport, die mir sonderlich Spaß macht und während drei von uns (wir waren zu sechs) tatsächlich den ganzen Berg hochgeschoben sind, hat uns ein hübscher Esel aufgehalten.

Abends sind wir ins gefühlt touristischste Kaffee gegangen, was es gibt, und ich habe eine heiße Schokolade getrunken, die es Wert war von mir getrunken zu werden. Irgendjemand meinte, dass man in Ecuador heiße Schokolade trinken sollte und diese Person sollte Recht behalten.

Und jetzt der letzte Tag, der Montag, der ja Feiertag war. Es war gleichzeitig auch unser Abreisetag, sodass wir nur den Vormittag Zeit hatten. Zeit genug, um noch ein touristisches Highlight, die „Casa de Árbol“ zu besuchen. Wir sind den Berg hochgefahren, sind ein bisschen auf dieser berühmten Schaukel geschaukelt und wieder heruntergelaufen. Das schönste am ganzen Vormittag, war eigentlich der wunderschöne Wanderweg, auf dem wir dem Berg heruntergelaufen sind.

Eine Sache habe ich noch vergessen zu erwähnen: Baños liegt direkt am Fuß des aktivsten Vulkans Ecuadors, der Tungurahua. Diesen Vulkan wollte ich dann am darauffolgenden Wochenende besteigen. Ein Beitrag dazu gibt es in Kürze…

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