Antisana und Papallacta

Ecuador ist so ein schönes Land. Das wird mir auch bei diesem kurzen Tagesausflug zum Nationalpark Antisana wieder einmal klar.

Der Antisana ist mit 5753m der vierthöchste Vulkan Ecuadors und liegt in einem großen Nationalpark, in dem Pumas, Brillenbären oder das seltene Bergtapir umherstreifen. Auch das Wappentier Ecuadors, der Kondor, lebt in diesem Reservat. Der Kondor ist in Ecuador jedoch fast ausgestorben, denn es gibt nur noch weniger als 100 Tiere.

Der Antisana ist tatsächlich nicht so weit weg von Quito und ist fast der einzige Vulkan, den man von unserer Dachterrasse aus sehen kann, wenn auch nur bei gutem Wetter und nur ganz leicht. Dennoch brauchen wir drei Stunden mit dem Auto, um in den Nationalpark zu fahren. Als wir dann aber im Nationalpark ankommen, werden unsere Erwartungen nicht enttäuscht.

Rehe! Zwar kein Brillenbär, Puma oder Bergtapir, aber Rehe! Ich habe tatsächlich noch nie so viele auf einmal gesehen. Immer wieder können wir ein Dutzend Rehe in der Ferne (die tatsächlich gar nicht so fern ist) beobachten. Bei Entfernungen von teilweise nur noch vier Metern, wo deutsche Rehe schon längst weggelaufen wären, bleiben sie hier noch gemütlich stehen und grasen. Ich hoffe nur, dass sie bei einem Puma ein bisschen schneller weglaufen als bei mir.

Nahe am Vulkan Antisana gehen wir dann an einer Lagune wandern auf etwa 4000m Höhe.

Ein lustiger Vogel hat uns auf dem Wanderweg begleitet und ist uns die ganz Zeit vorweggelaufen, hat dabei immer wieder kurz angehalten, um wahrscheinlich auf uns zu warten.

Natürlich halten wir auch nach dem Kondor Ausschau, werden jedoch zunächst ziemlich enttäuscht. Wir besuchen eine Schlucht, an dessen Felsen Kondor-Nester sein sollen. Jedoch sehen wir nicht einen einzigen Kondor und müssen uns stattdessen mit einem Kolibri zufrieden geben.

Später jedoch erspähen wir etwa sechs Kondore in der weiten Ferne, die sogar auf uns zufliegen. Am Ende fliegen sie direkt über uns hinweg, eine unglaubliche Erfahrung.

Nach diesem aufregenden Erlebnis und der schönen Wanderung, fahren wir am frühen Abend nach Papallacta, um in den schönsten Thermalbädern Ecuadors auf über 3000m Höhe draußen baden zu gehen. Das heiße Wasser der Thermalbäder von Papallacta geht aus den Felsen des noch aktiven Vulkan Antisana hervor und ist zwischen 36° und 40° Celsius heiß. Daneben gibt es aber auch eiskalte Naturbäder.

Wir baden und entspannen uns, während es dunkel wird und bleiben über vier Stunden im Wasser. Besser hätte man den Tag nicht ausklingen können…

Misahuallí

Das erste Mal war ich in Cuyabeno im Regenwald, sehr weit im Osten von Ecuador, sehr dicht an der Grenze zu Peru und Kolumbien. Cuyabeno wird einer meiner schönsten Reisen hier in Ecuador gewesen sein, das lässt sich mit Sicherheit jetzt schon sagen.

Das hier wird mein zweiter Blogbeitrag zu einer Reise in den Regenwald: diesmal hat es mich nach Misahuallí geführt, ein kleiner Ort am Rio Napo (Nebenfluss des Amazonas). Misahuallí ist eher am Rand des Amazonas-Regenwalds gelegen und nicht so weit im Osten, ein absoluter Vorteil, wenn es um die Länge der Busfahrt geht: 7 Stunden.

Warum verschlägt es mich nach Misahuallí? Affen!!! Der Ort ist bekannt für seine Kapuzineräffchen, die überall im Ort herumlaufen und alles stehlen, was glänzt oder essbar erscheint. Auch mir ist es einmal passiert und meine Mütze war schnell weg.

Eigentlich sind sie aber sehr nett und es kitzelt ganz schön, wenn sie auf dir herumklettern. Vielleicht bin ich aber auch einfach sehr kitzelig.

Neben den Kapuzineräffchen, leben in der Nähe des Ortes noch andere Affen.

Spinnenaffe, Wollaffe und Totenkopfäffchen klettern zusammen an einem Ast.

Neben diesen Affen, gibt es da noch ein junges rotes Brülläffchen, dass bei uns in der Unterkunft lebt (Auswilderung vergebens). Dieses Äffchen ist fast schon ein bisschen nervig, da man sich weder in Ruhe in die Hängematte legen kann, ohne das der Affe direkt auf einem springt, noch in Ruhe essen kann. Blöd wird es z.B. wenn du gerade dein Müsli zum Frühstück isst und der Affe dich ohne Vorwarnung anspringt und direkt in die Müslischale greift.

Genug Affen, es gibt schließlich in Misahuallí auch andere Tiere.

Auch machen wir einen Ausflug in eine Höhle. Zwei Stunden lang krabbeln wir durch die sehr enge Höhle immer einen Bach entlang. Oft muss man sich sogar ganz in den Bach hinlegen um voranzukommen. Die Gummistiefel haben jedenfalls nicht so viel gebracht.

Genug düstere Bilder, jetzt sind wieder Blumen und Schokolade an der Reihe.

In den Regenwald gehe ich auf jeden Fall nochmal…