Mein Freiwilligendienst – ein ausführlicher Überblick

Es ist meine letzter Arbeitstag in der Stiftung. Unglaublich, wie schnell das Jahr in Ecuador zu Ende ging. Und trotzdem habe ich in meinem Blog bisher nicht viel über meine Arbeit im Freiwilligendienst berichtet, möchte das mit diesem Beitrag aber etwas nachholen.

Sozial, ökologisch, vielfältig, interessant, lehrreich – das sind fünf Adjektive mit denen ich meinen Freiwilligendienst allgemein beschreiben würde. Was habe ich aber auf das ganze Jahr gesehen konkret gemacht? Um einen Überblick zu schaffen werde ich den Beitrag nach den verschiedenen Projektbereichen einteilen, die wiederum zahlreiche unterschiedliche Einzelprojekte beinhalten . Über einige Projekte habe ich bereits im Beitrag „Mein Freiwilligendienst – die ersten Wochen“ berichtet und übers Spendenprojekt natürlich. Dennoch gibt es noch viel zu berichten.

Ein Überblick über alle vier Projektbereiche, an denen ich teilgenommen habe:

  1. Die Kindergärten Nuevo Miguelito und Violanta y Werner
  2. Familien
  3. Recycling
  4. Umweltbildung

1. Die Kindergärten „Nuevo Miguelito“ und „Violanta y Werner“

Die „Fundación Sembrar Esperanza“, bei der ich arbeite, betreibt zwei Kindergärten in Pomasqui. In dem Kindergarten „Violanta y Werner“, benannt nach einem Schweizer Ehepaar, dass diesen Kindergarten finanziert, habe ich nur in den ersten Tagen meines Freiwilligendienstes gearbeitet, denn erst danach habe ich verstanden, dass ich frei entscheiden darf, in welchen Projekten der Stiftung ich mithelfen möchte und mit kleinen Kindern zu arbeiten ist nicht so meins. In diesem Kindergarten habe ich später nur noch vereinzelt gearbeitet, z.B. als dessen Garten renoviert und neu bepflanzt werden musste.

Im Kindergarten „Nuevo Miguelito“ allerdings habe ich fast das ganze Jahr über immer Freitags in der Küche ausgeholfen. Freitags muss die Köchin nicht nur kochen, sondern auch alles sauber machen, was man sauber machen kann. Nachmittags geht es dann noch auf den Wochenmarkt, um für die ganze nächste Woche einzukaufen. Es ist also eine Menge Arbeit, bei der ich eine willkommene Unterstützung bin. Obwohl die Arbeit in der Küche natürlich nicht die schönste ist, macht es mir trotzdem Spaß, da die Köchin, mit der ich arbeite, einfach so herzig, immer freundlich und witzig ist, obwohl sie jeden Tag hart arbeiten muss. Dafür habe ich großen Respekt. Sie arbeitet auch am Wochenende und an Feiertagen im „Mitad del Mundo“ (ein Monument in der Nähe, dass die Äquatorlinie markiert) in einem Restaurant.

Mein Highlight in diesem Kindergarten ist der Avocadobaum, der im Hinterhof des Kindergartens steht. Der Baum ist riesig, wie eine große Eiche, nur dass keine kleinen Eichen herunterfallen, sondern viele riesige Avocados, die ich sonst noch nirgendwo gesehen habe. Avocados fallen allgemein unreif vom Baum und sind anfangs noch hart und werden es später weich, es sind also eher fallende Steine, was nicht ungefährlich ist für die Kinder. Deswegen haben sie jetzt den Baum gekürzt, leckere Avocados gibt es zum Glück immer noch. So viele Avocados wie herunterfallen können gar nicht gegessen werden, sodass ich eigentlich immer welche zu uns in die WG mitnehmen darf.

2. Familien

Herzstück der Stiftung sind die sogenannten „becas“ (auf Deutsch: Stipendien), die mithilfe der schweizerischen Partnerorganisation „Pro Pomasqui“ vergeben werden. Zusammen mit „Pro Pomasqui“ vermittelt die „Fundación Sembrar Esperanza“ Partnerschaften. Paten in der Schweiz zahlen monatlich 50$, wobei 35$ direkt an die Patenkinder geht (15$ an die Stiftung). Das Geld soll ausschließlich für die Bildung und Gesundheit der Kinder verwendet werden. Durch regelmäßige Hausbesuche, bei denen ich auch manchmal dabei sein darf, wird das kontrolliert.

Ich habe bei meiner Spendenaktion in der Adventszeit bereits ausführlich über die Verhältnisse vieler Familien und meine Eindrücke berichtet. Über fast drei Monate hinweg war ich damals fast nur mit den Essenspaketen beschäftigt und habe viele Familien besucht.

Von Seiten der Stiftung gibt es auch immer wieder Spenden. Jede Woche Donnerstag verteilt die Stiftung Brot und Kuchen von der Kette „Cyrano“ an die Familien. Es sind Backwaren, die die Bäckerei „Cyrano“ nicht mehr verkaufen kann und an die Stiftung spendet. Sonst gibt es manchmal Möbelspenden oder Kleiderspenden, wo ich immer mal wieder mithelfe.

es ist paradoxerweise einer der teuersten Bäckereien in Ecuador (Foto aus einem Einkaufszentrum in Quito)

„Las mujeres del papel“ (auf Deutsch: die Papierfrauen) werden die Frauen genannt, mit denen ich zusammengearbeitet und Recyclingpapier hergestellt habe. Es war eine sehr schöne Arbeit und auch hierüber habe ich bereits berichtet. Allerdings habe ich hier nur von August bis Oktober gearbeitet, weil das Projekt nur in der Trockenzeit stattfindet. Schließlich muss das geschöpfte Papier gut trocknen können.

Mit dem Übersetzten von Briefen, die die Patenkinder in Ecuador an ihre Paten in der Schweiz mindestens zweimal jährlich schreiben, war ich das ganze Jahr über immer mal wieder beschäftigt. Insgesamt habe ich fast 150 Briefe von Spanisch auf Deutsch übersetzt. Die Briefe waren durchschnittlich 1,5 Seiten lang. Am einfachsten waren die Briefe zu übersetzen, wo jeder Satz einfach nur ein Dankessatz war, am schwierigsten, aber dafür auch am interessantesten, die Briefe, wo das Kind von den Schwierigkeiten in der Familie berichtet. Es ist auch schon vorgekommen, dass mir bei ein oder zwei Briefen die Tränen in die Augen gekommen sind, die meisten Briefe sind allerdings sehr oberflächlich und ich versuche mich eher durch die zahlreichen Rechtsschreibfehler durchzulesen.

Für etwa drei Monate habe ich zusammen mit einer anderen Freiwilligen zweimal die Woche Englischnachhilfe gegeben. Hier geht es wirklich nur um die einfachsten Sätze, denn die Bildung in Ecuador ist nicht gut. Trotzdem war es für mich eine echte Herausforderung auf Spanisch Englischunterricht zu geben und sicherlich habe ich während der Unterrichtsstunden mindestens genauso viel Spanisch gelernt wie die Kinder Englisch. Meistens waren so drei bis elf Kinder in der Klasse von 9 bis 16 Jahren, und sie waren meistens sehr motiviert. Oft haben wir Spiele gespielt, um z.B. Vokabeln zu lernen. Für mich ist es ungewohnt mit „Profe“ (auf Deutsch: Lehrer) angesprochen zu werden, aber es ist hier in Ecuador in der Schule allgemein üblich, und irgendwie hat das was.

die Schülerinnen und ich, der Lehrer (rechts im Bild)

3. Recycling

Das ganze Jahr über habe ich jeden Montag im Recyclingprojekt gearbeitet. Manchmal war ich als Beifahrer im Wagen unterwegs und wir haben Müll in Quito oder im Umkreis abgeholt, manchmal habe ich auf dem Kompost gearbeitet und den Kompost ausgehoben, fertige Komposterde in Säcke gefüllt und den Kompost anschließend gesiebt, damit dieser verkauft werden kann. Manchmal habe ich aber auch im Recyclinghof selbst verbracht und Müll getrennt, geordnet und gepresst oder irgendetwas sauber gemacht.

Es wird Müll von ganz verschieden Orten abgeholt, nicht nur von Privatleuten, sondern auch von Firmen, die sehr bekannt in Ecuador sind. Unter anderem von der Bäckerei „Cyrano“ (wo die Backwaren an die Stiftung gespendet werden), die Eismarke „Los Coqueiros“ oder von dem großen Lebensmittelhersteller „Levapan“, der hauptsächlich Backmischungen oder Zutaten zum Backen verkauft. Einer der entspanntesten, aber auch langweiligsten Aufgaben im Recyclingprojekt ist es, sechs Stunden lang z.B. kleine Backpulverpackungen oder kleine Eispackungen aufzumachen (zum Glück meistens in Gesellschaft von einem anderen Freiwilligen). Ja, wirklich: ich sitze manchmal sechs Stunden herum und öffne ein geschmolzenes Eis am Stiel nach dem Nächsten (aber viel besser als sechs Stunden damit zu verbringen viel zu schwere Erdsäcke herumzuschleppen). Die Eismasse kommt dann natürlich auf den Kompost, was den heimischen Straßenhunden sehr gefällt.

unterwegs in Quito, um von der Firma „Levapan“ ganz viel abgelaufene Sahne abzuholen
hier unterwegs in der Gemeinde Calacalí, wo wir bei kleinen Firmen wie Tankstelle, Restaurant und Waschmittelherstellern Recycelbares abholen. Es ist ein krasser Gegensatz zur Großstadt Quito.
Was ist das? Ein Loch mit verschmutzten Wasser, so verschmutzt, dass ich es nicht gesehen habe und einfach reingelaufen bin. Da ich gerade am Kompost gearbeitet habe, war ich zwar schon verschmutzt, aber nachdem ich bis zum Hals in dieses Drecksloch gefallen bin, stank ich später trotz langem Duschen immer noch. Das sind die kleinen Erfahrungen, die ich nicht vergessen werde.
hier bin ich gerade dabei, bei Ordnern das Metall vom Karton zu trennen, damit es recycelt werden kann
(meine Lieblings-Müll-Trennaufgabe)
Immer wieder finden sich lebendige oder tote Raten/Mäuse unter all dem Müll. Einmal konnten wir tatsächlich den Müllberg, der normalerweise nie kleiner wird, im Recyclinghof bis ganz nach unten leeren, wo uns Unmengen an Mausekot erwarteten.

Es gibt eine Routine im Recyclinghof, die jeden Montag gleich ist: jeder Montag im Recyclingprojekt beginnt mit dem Ausleeren von großen Plastiktüten voll mit Biomüll auf dem Kompost und dem anschließenden Waschen der Plastiktüten, damit sie wiederverwendet werden könne. Es sind mehrheitlich Orangenschalen von einem Restaurant, die die Stiftung als Biomüll bekommt, was ein Problem ist, da dieser so einseitig nicht richtig kompostieren kann oder einfach länger braucht als sechs Monate (solange sollte es normalerweise dauern).

jeder Montag ein Berg von stinkendem Biomüll
den Straßenhunden gefällt es

Die wichtigste Regel, die ich beim Recyclingprojekt gelernt habe: „basura“ (auf Deutsch: Müll) wird nur das genannt, was nicht recycelbar ist. Der Rest wird „reciclaje“ genannt, denn was man recyceln kann ist schließlich kein Müll. Die Regel geht so weit, dass die Tonnen, wo der recycelbare Müll reingeworfen wird, nicht als Mülltonnen bezeichnet werden dürfen. In den Tonnen ist ja schließlich kein Müll drinnen, sondern eben Recycelbares. Mir gefällt die Regel auf jeden Fall.

4. Umweltbildung

Jetzt komme ich zu einem Projektbereich, über das ich bisher noch nichts berichtet habe. Aufs Jahr gesehen habe ich hier aber am meisten gearbeitet, zuletzt drei Tage die Woche. Wieso ich hier so viel gearbeitet habe? Schon früh habe ich den Leuten in meinem Projekt erzählt wie sehr ich mich für Umwelt und Pflanzen interessiere und das ich auch etwas in die Richtung studieren möchte. So unglaublich nett, wie die Leute in der Stiftung sind, haben sie mir natürlich bald vorgeschlagen im Bereich Umweltbildung mitzuwirken. Ich konnte also in meinem Freiwilligendienst meinen Interessen nachgehen, was ein unglaublicher Glücksfall für mich war. Gleichzeitig wird im Bereich Umweltbildung ebenfalls ganz viel Unterstützung gebraucht.

Zunächst möchte ich über meinen eigenen Garten berichten, ja mein eigener Garten! Hier gibt es die wohl größte Entwicklung. Angefangen hat alles im Oktober, wo ich auf der Müllhalde einen alten großen Blumentopf entdeckt und mitgenommen habe. Ich wollte ein paar Kräuter pflanzen und bei uns vor die Haustür stellen, das war alles. Nachdem ich Oregano, Minze und Basilikum gekauft hatte, brauchte ich nur noch Erde, was ich natürlich gleich von der Stiftung bekommen habe, genauer gesagt ein Gemisch aus Kompost- und Vulkanerde. Gleichzeitig habe ich erzählt, dass ich auch in Deutschland immer gerne im Garten gearbeitet habe und eine schlug mir dann vor, dass ich auch hier einen kleinen Garten haben kann. Diese Idee fand ich großartig und bald darauf legten wir einen Garten an direkt vor der Haustür unserer WG.

so sah es vorher aus
alle helfen mit (der Zaun ist für die Straßenhunde)

Beim Anlegen des Gartens kam natürlich schnell die Frage auf, wie der Garten bepflanzt werden soll. In Reihen – dafür waren alle außer ich. Ich persönlich fand es schöner, einen eher organischen Weg in den Garten einzuführen und konnte mich nach langem Diskutieren durchsetzen. Was daraus geworden ist, sieht man in den Fotos später.

Der Garten selbst wurde dann natürlich erstmal nicht Teil des Freiwilligendienstes, sondern etwas, wo ich in meiner Freizeit nach der Arbeit arbeiten konnte. Kleine Pflänzchen habe von einer Person aus der Stiftung bekommen, die diese verkauft. Übrigens kostet ein Pflänzchen 3 Cent, denn Pflanzen sind sehr günstig in Ecuador. Dazu habe ich von einer anderen Person ganz viele Pflanzensamen geschenkt bekommen.

meine Aufzucht im Zimmer
die ersten Pflänzchen im Garten
Hier bin ich dabei Säcke voll mit Kompost die Treppen hochzutragen (für diese Menge auf dem Foto habe ich zwei Stunden gebraucht). Später stand zum Glück ein Wagen zur Verfügung. Man muss hier wissen, dass zum Gelände der Stiftung, wo ich lebe und arbeite, eine ganze Schlucht zugehört, wobei der Kompost unten und der Garten oben ist.)
hier schon ein bisschen größer die Pflanzen
jetzt sieht es schon wie ein richtiger Garten aus
erntereif
Rübenernte

Eine andere Person im Projekt hat mir irgendwann im November Gemüse aus ihrem Garten geschenkt. Neben Radieschen, Maracujas, Chilis und Tomaten auch Agchogcha. Ich habe als deutsche Übersetzung für dieses Gemüse nur „Inkagurke“ gefunden. Agchogcha gehört zu den Kürbisgewächsen und sieht aus und schmeckt wie eine Mischung aus Gurke und Paprika. Sie kann einfach gebraten werden oder wird traditionell gefüllt im Backofen gebacken.

Von dieser Agchogcha, die ich geschenkt bekommen habe, war ich sehr begeistert und habe die Samen in den Garten gepflanzt. Es war ein voller Erfolg, denn die rankende Pflanze wächst rasend schnell und schon nach ein paar Monaten konnte ich meine eigene Agchogcha ernten, bisher weit über 50 Früchte, denn sie ist unglaublich ertragreich.

Ah, und dann gibt es da noch die Geschichte mit dem Meerschweinchenscheiße-Geschäft. Eine Frau, dessen Kind von der Stiftung unterstützt wird, hat nämlich Meerschweinchen (Meerschweinchen sind eine Delikatesse in Ecuador) und schmiss den Kot bisher immer weg. Als ich daran Interesse gezeigt habe (als Dünger natürlich), hat sie sich natürlich sehr gefreut. Bei ihr Zuhause haben wir den Kot abgeholt, doch Geld wollte sie auch nach mehrmaligen Anbieten dafür nicht.

Die Menschen haben nichts und schenken trotzdem, obwohl sie dafür bezahlt werden könnten – dafür habe ich einfach nur Respekt.

Als Kompromiss haben wir dann abgemacht, dass ich ihr, sobald ich Ernte einfahre, etwas davon mitbringe. Als es dann irgendwann soweit war, habe ich ihr einen großen Beutel mit Mangold, Rotkohl, Staudensellerie, Agchogcha, Chinakohl, Rübe, Rote Bete, Karotte, Petersilie, Zucchini und Blumenkohl geschenkt und sie hat sich natürlich wahnsinnig gefreut und mir wieder viel Meerschweinchenkot geschenkt.

Ich habe viel Liebe in den Garten gesteckt und er wurde immer grüner und schöner, da immer mehr Pflanzen hinzukamen. Irgendwann haben sie mir dann im Projekt vorgeschlagen den Garten zu erweitern und er wurde fast doppelt so groß. Zusammen mit anderen Freiwilligen (wir lebten zu diesen Zeitpunkt bereits zu fünft in der WG) habe ich an einem Wochenende eine Kräuterspirale aus Steinen angelegt und einen Kompostkasten für unseren eigenen Biomüll gebaut. Irgendwann habe ich dann angefangen, Steine auf einer kaputten Straße zu sammeln und damit einen Weg zu bauen.

der Kompostkasten
die fertige Kräuterspirale
der Weg
der Garten aktuell (momentan sind da ein paar nicht bepflanzte Stellen, da in dem Garten bald nur noch Kräuter oder andere langlebigere Pflanzen wachsen sollen. Wenn ich weggehe, kommt leider erstmal kein neuer Freiwilliger, der sich um die Pflanzen kümmern kann)
immer eine schöne Aussicht (manchmal sieht man den Imbabura, ein Vulkan bei Otavalo, den ich bestiegen bin)

Immer wieder sieht man Tiere im Garten wie schöne rote und gelbe Vögel, Kolibries und trotz Zaun leider auch Straßenhunde. Jedoch sind auch größere Spinnen, Maden und Skorpione keine Seltenheit. Auch eine Vogelspinne ist mir bereits im Garten begegnet. Das Gelände der Stiftung schließt viel Natur mit ein, wodurch hier auch mehr Tiere sind als in der sonst eher fast schon städtischen Region. Auch an unserer Dusche machen Skorpione nicht halt.

eine schöne Spinne
eine Vogelspinne im Garten (Ja, Vogelspinnen gibt es nicht nur im Amazonas, sondern noch bei mir in Pomasqui auf 2500m Höhe)
ein Skorpion (sehr häufig im Garten)
eine Schlange (eher selten)
ein gelber Vogel auf einem Nussbaum direkt neben Garten und WG

Bis Februar haben ich den Großteil der Gartenarbeit noch in meiner Freizeit gemacht, doch dann galt es irgendwann doch als Arbeit, da er nicht nur für mich selbst, sondern auch für die Stiftung selbst von nutzen war (ganz davon abgesehen, dass es natürlich toll aussieht).

Ab Februar begann eine Deutsche, die Soziale Arbeit studiert, ihr Praktikum in der Stiftung. Sie musste ein eigenes Projekt umsetzen und schnell kam die Idee auf, Familien zu helfen ihren eigenen Garten anzulegen und zu pflegen, damit sie ihr eigenes Gemüse anbauen können. „Huertos urbanos“ (auf Deutsch: „Stadtgärten“) hieß das Projekt, obwohl die Familien eher fast schon auf dem Land leben als in einer Stadt und meist reichlich Platz für einen Garten haben. Hier verbindet ein Projekt Soziales mit Umweltbildung,

Ich musste bei diesem Projekt natürlich mitmachen und zusammen haben wir das Projekt bei einem Treffen der unterstützten Familien der Stiftung vorgestellt. 10 Familien bzw. eher Frauen (alleinerziehende Frau mit sieben Kinder ist hier schließlich eher der Durchschnitt) haben sich gemeldet und von da an haben wir einmal die Woche an diesem Projekt gearbeitet und den Familien bei verschiedenen Treffen in der Stiftung Vorträge über alles Mögliche rund um den Garten gehalten: es ging um den Boden, die Pflanzen, Tipps, mögliche Plagen und so weiter… Gleichzeitig haben wir die Familien immer wieder besucht, zusammen den Garten angelegt, Komposterde und kleine Pflänzchen gebracht. Das alles haben wir zum Glück nicht alleine, sondern mit der für Umweltbildung zuständigen ebenfalls sehr netten Umweltingenieurin gemacht.

Für die Frauen war mein Garten eine Inspiration, die sie sehr motiviert hat (zumindest wird mir das so gesagt). Sonst diente dieser Garten immer als gutes Beispiel, um bei Treffen bestimmte Dinge zu erklären. Auch habe ich immer wieder Ableger verschenkt oder die Samen der von mir geernteten Agchogcha. Selbst hier ist dieses Gemüse nicht jedem bekannt.

Vorstellung des Projektes
hier zusammen mit den Frauen beim Garten
bei einem der Vorträge
Vermessung des Gartens
Bei dieser Frau durften wir ein paar Avocados von den Bäumen ernten, die sie bei sich hatte.
diese Fläche soll ebenfalls später mal grün werden
im Hintergrund wird der Boden aufgelockert, im Vordergrund verbrennt die Frau ihren Müll, was aufgrund fehlender Aufklärung leider hier noch sehr üblich ist
manche Frauen besitzen bereits Truthähne, Hühner, Schweine, Meerschweinchen oder Kaninchen (so süß, wenn man nicht daran denkt, dass sie geschlachtet werden sollen)
ein süßer Hund
andere Familie, anderer Garten mit bombastischer Aussicht
auch diese Aussicht von einem anderen Garten hat es in sich

Gerade zu Anfang war es schwierig, aber fast alle Frauen hatten Erfolg mit ihrem Garten und können bereits selbst viel Ernten. Ich von den Ergebnissen leider kaum Fotos, da ich später bei den Besuchen fast gar nicht dabei war. Viele Familien haben Hühner oder sogar Truthähne, die ich aufgrund meiner Phobie eher meide.

Diesen Garten habe ich erst kürzlich mitbesucht. Es wurde bereits ein bisschen geerntet.
Sozialpraktikantin (rechts), Frau aus dem Gartenprojekt (mittig), ich (links)
die Frauen sind immer so liebenswert (hier erntet sie für uns ein paar Mandarinenlimetten)

Am Ende dieses Projektes, das von März bis Juni ging, haben wir ein letztes Treffen gehabt, wo wir gemeinsam gekocht haben. Es ging dabei darum, Gemüse und Kräuter aus dem Garten in der Küche zu verwenden, und darum, was man alles essen kann. Hier habe ich als Hobbykoch alles organisiert und konnte das, was ich bereits in Deutschland gelernt habe über nachhaltige Ernährung endlich auch in Ecuador umsetzen. So haben wir als ersten Gang Spaghetti mit Karottengrün-Pesto gekocht und als zweiten Gang Kartoffel, gebratene Agchogcha und eine Tomatensauce mit ganz vielen Kräutern aus dem Garten.

zusammen wird gekocht
spontanes Gruppenfoto
das gemeinsame Essen war ein absolutes Highlight und das Essen selbst sehr lecker

Neben diesem Projekt, habe ich aber noch an ganz vielen anderen Dingen teilnehmen dürfen, die mit Umweltbildung zu tun haben:

kleine Bäumchen zur Aufforstung umpflanzen zum Beispiel
die kleine Schnecke oben ist hier eine Delikatesse (eine Frau hat in der Stiftung sogar einmal diese Schnecken gesammelt, um sie zu kochen), die große Schnecke unten dagegen ist eine echte Plage
Beim Umpflanzen der Bäumchen bin ich auf so viele Tierchen gestoßen, vor allem Skorpione, Schnecken, Maden, Hundert- und Tausendfüßler. Letztere habe ich gesammelt und im Garten ausgesetzt, weil sie gut für die Erde sein sollen (siehe Foto).

Auf dem Gelände der Stiftung direkt hinter unserer WG und dem Sozialbüro beginnen Umweltlehrpfade sich in eine Schlucht nach unten zu bahnen. Hier wurde aufgeforstet und ein Ökosystem ist entstanden, das in dieser sonst eher städtischen Region nicht so oft vorzufinden ist. Da ich hier lebe habe ich natürlich immer gute Luft und es ist einfach schön. Auch hier zu arbeiten, auch wenn ich meistens Unkraut zupfe, Laub hacke, Pflanzen charakterisiere und beschrifte, Zäune baue, usw…

der Umweltlehrpfad
auch der Umweltlehrpfad
Terrassen mit Obstbäumen in Reifen (hier musste ich zum Beispiel erst diese Woche Löcher um die Pflanzen herum graben und mit Hydrogel befüllen, damit der Boden Wasser besser aufnehmen kann)
im Hintergrund trohnt der Casitagua (3800m)
Manchmal kriege ich auch einfach eine Machete in die Hand gedrückt und soll damit ein paar Büsche kürzen. Es gibt viele Werkzeuge, die ich in meinem Freiwilligendienst das erste Mal benutze, für die Ecuadorianer in meinem Projekt allerdings kein Hindernis. Da heißt es einfach: MACH MAL!
einer meiner Lieblingsaufgaben: Steine bemalen, um Pflanzen zu kennzeichnen
Neben meinem Garten gibt es auf dem Gelände der Stiftung noch andere Gärten. Hier pflanze ich gemeinsam mit ein paar Frauen aus Uyachul (ein Dorf in der Nähe mit ökologischen Gärten, die von der Stiftung unterstützt werden). Zunächst muss die Erde aufgelockert werden. Ich muss zugeben: die Frauen vom Land haben viel mehr Kraft als ich.
hier wird gerade Salat, Lauchzwiebel und Petersilie im Gewächshaus gepflanzt. Erst kürzlich haben die Frauen aus Uyachul in einem anderen Gewächshaus der Stiftung Kürbis, Bohnen und Mais zusammengepflanzt, eine sehr bekannte Kombination, die bereits von den Inkas angewendet wurde.
natürlich haben wir die Frauen bei ihren ökologischen Gärten in Uyachul besucht. Von diesem Dorf aus, das etwas erhöhter auf etwa 3200m Höhe liegt, hat man übrigens eine bombastische Aussicht auf Quito und dem Cotopaxi dahinter.
ein Gewächshaus voll mit Tomatenpflanzen in Uyachul
Jeden Samstag verkaufen sie ihr Gemüse am Hauptplatz von Pomasqui. Auch wenn es sich um Biogemüse handelt, ist es genauso günstig wie anderes Gemüse. Schließlich haben sie kein Siegel und fürchten zurecht, dass bei höheren Preisen das Gemüse niemand kauft.

Teil des Projekts Umweltbildung war natürlich auch das Werben fürs Recycling. Ich durfte die Umweltingenieurin bei eine Unimesse begleiten. Ich dachte, dass ich nur mithelfe den Stand aufzubauen. Wie aus dem nichts hatte die Umweltingenieurin jedoch einen anderen Termin und ich musste einspringen. Also stand ich da alleine am Stand und erklärte Ecuadorianern etwas übers Recycling. Zum Glück habe ich vorher bei der Umweltingenieurin gut zugehört und meine Spanischkenntnisse haben dafür ausgereicht, aufregend war es trotzdem.

der Stand
hier ein Vortag an einer Schule
anschließend durften die Kinder selbst Müll trennen

Ein neues Projekt der Stiftung sind die sogenannten Promotoren. Das sind etwa ein Dutzend Jugendliche, die alle Patenkinder von Schweizer Spendern und Spenderinnen sind. Die unterstützten Familien müssen 14 Tage im Jahr jeweils fünf Stunden bei der Stiftung, meist im Recyclinghof arbeiten. Diese Jugendliche sind stattdessen Promotoren, wo sie selbst viel über Umwelt und Recycling lernen und zum Beispiel beim Tag der Erde selbst für das Recyclingprojekt Werbung machen.

Am Tag der Erde auf dem Hauptplatz von Pomasqui
Schilder wie bei einer Fridays-For-Future-Demo

Es werden nicht nur Schulen besucht, sondern manchmal kommen auch Schulklassen zu uns und besuchen die Umweltlehrpfade einschließlich Kompost und Recyclinghof

eine Schulklasse zu Besuch
Hier zeigt eine Frau wie mit diesem großen Sieb die Komposterde gesiebt wird. Die Teenager dürfen selbst mit anpacken. Was wie eine Mittelalterarbeit aussieht, ist etwas, was ich manchmal sechs Stunden am Stück machen muss.
So schlimm stinkt es eigentlich gar nicht!
meine wichtigste Aufgabe: Fruchtspieße für alle machen 🙂

Das ist auch der ganze zugegebenermaßen sehr ausführlicher Überblick über meinen Freiwilligendienst gewesen. Ich hätte noch so viel mehr berichten können. Es war ein ganz aufregendes Jahr und mein Freiwilligendienst so viel besser, als ich es mir je hätte vorstellen können. Wie man wahrscheinlich rausgelesen hat, ist nicht jede Aufgabe schön. Dadurch aber, dass der Freiwilligendienst so abwechslungsreich war und ich jeden Tag was anderes gemacht habe, war es nicht schlimm.

Manchmal habe ich alleine gearbeitet, manchmal aber auch mit einem anderen Freiwilligen (deutsch oder schweizerisch), die mit mir zusammen in der WG lebten. Am meisten habe ich aber mit den ecuadorianischen Mitarbeitern der Stiftung zusammengearbeitet. 18 Leute sind es insgesamt und eine Person netter als die andere. Ich werde sie echt vermissen.

hier ein Selfie von mir mit allen Mitarbeitern der Stiftung auf einer Brücke beim Weihnachtsfest der Stiftung
gemeinsam wird gekocht, um ein Fest vorzubereiten
…wie zum Beispiel am Tag der Lehrerin (hier wird wirklich alles gefeiert)
zu meinem Geburtstag ein veganer Kuchen (Obststücke zusammengesteckt)
Diese Woche war die Abschiedsfeier nicht nur von mir, sondern auch von zwei Kollegen.

Dieser Freiwilligendienst war eine unglaubliche Erfahrung und ich konnte so viel lernen und durfte so viele nette Menschen kennenlernen. Ich werde es nie vergessen und nehme Abschied.

Danke an alle in der Stiftung für die Zusammenarbeit und das, was ihr mir beigebracht habt!

eine herausfordernde Spendenaktion

Wir haben mittlerweile Februar und immer noch stehen etwa fünf Essenspakete bei uns herum, die noch ausgeteilt werden müssen. In diesem Beitrag möchte ich trotzdem schon über die Spendenaktion berichten.

Im Oktober hatte ich die Idee, Spenden für die von der Fundación Sembres unterstützten Familien zu sammeln. Mein Vorschlag wurde bei den Mitarbeitern begeistert aufgenommen, denn trotzt der finanziellen Unterstützung der Familien leben die meisten unter sehr armen Bedingungen und können teilweise auch Grundnahrungsmittel kaum bezahlen. So sollten vor Weihnachten Essenspakete an möglichst viele Familien verteilt werden. Im Gemeindebrief der Kirchengemeinden Stuhr und Varrel habe ich einen Spendenaufruf gestartet, den ich auch hier auf meinem Blog geteilt habe.

Am Ende konnten für über 3.000 Euro Essenspakete für 150 Familien besorgt werden. Die Familien, die Mitarbeiter von der Fundación und ich danken euch allen sehr dafür. Natürlich ist es zwar letztlich eine Prise Sand, die schnell wieder verweht, aber auch das kann manchmal etwas größeres bewegen, die Leute motivieren. Und wenn nicht, dann war es trotzdem eine kleine Freude, die wir den Familien bereiten konnten.

Hier im Norden von Quito, in den Gemeinden Calacalí, San Antonio und Pomasqui leben die Familien. Meistens nur Donnerstag steht ein Wagen zur Verfügung, mit dem wir diese besuchen konnten. Die Familien wohnen manchmal sehr weit auseinander und wir müssen von einem Berg zum nächsten fahren. Die Wege zu den Häusern hin sind teilweise ziemlich schlecht, die Familien auch per Handy, wenn sie denn funktionieren, oft nicht gut erreichbar und manchmal ist niemand Zuhause. Es ist immer wieder eine Herausforderung, die Essenspakete zu den Familien zu bringen, wenn wir sie dann aber erreichen und die Pakete überbringen können, sind die Menschen und wir überglücklich.

Im Wagen sitze ich immer zusammen mit einem Fahrer und Silvana, die jede Familie bereits mehrmals besucht hat und selbst mal ein Patenkind gewesen ist, dass Hilfe aus der Schweiz bekommen hat. Sie erzählt mir bei jeder Familie, die wir besuchen, deren Einzelschicksale und Probleme und diese sind bei jeder Familie ganz unterschiedlich. Auch gehen die Familien ganz unterschiedlich damit um: manche verzweifeln daran, andere kämpfen. Ich werde nie vergessen, wie wir am Tisch mit einer jungen Mutter sitzen, die uns erklärt, wie sie mit ihrer Krebserkrankung kämpft, um noch möglichst lange für ihre Kinder da zu sein.

Vielen, vielen Dank nochmal für all die Spenden! Hier noch ein paar Fotos:

Hamstereinkauf

War meine Spendenaktion etwas Sinnvolles? Ich muss ehrlich sein: ich hätte sie vielleicht sogar so nicht wiederholt. Die Essenspakte haben den Menschen geholfen – keine Frage – aber nur kurzfristig, vielleicht höchstens einen Monat. Menschen jedoch dabei zu unterstützen, selbst etwas aufbauen zu können, damit sie langfristig sich selbst helfen können, ist natürlich um Weiten besser. Trotzdem haben wir gemeinsam bei zahlreichen Familien ein Lächeln übers Gesicht zaubern können…

Spendenaufruf

Diesmal ein etwas anderer Beitrag von mir. Jetzt in der Vorweihnachtszeit möchte ich mit Essensspenden den Familien, die es am nötigsten haben, eine Freude bereiten. Hierfür habe ich bereits einen Artikel im Gemeindebrief der Kirchengemeinden Stuhr und Varrel veröffentlicht, den ich nun auch in diesem Beitrag einfüge:

Über folgenden Link erhält man Zugriff auf die komplette digitale Version des Gemeindebriefes (mein Artikel ist zu lesen auf den Seiten 28-29)

https://www.kirche-stuhr.de/wp-content/uploads/2022/11/finish_anon_GB-12-22.pdf

Ich hoffe sehr, dass möglichst viel für die Familien zusammenkommt und ich werde auch auf diesem Blog über das Projekt berichten.

Liebe Grüße an alle, die meinen Blog weiterhin verfolgen,

Angelos

Mein Freiwilligendienst – die ersten Wochen

Vor etwa sechs Wochen habe ich das letzte Mal über meinem Freiwilligendienst berichtet – zu einem Zeitpunkt, an dem mein Freiwilligendienst offiziell noch gar nicht angefangen hatte. Das was ich bisher über meinen Freiwilligendienst berichtet habe, stammt noch aus der Zeit während meines zweiwöchigen Spanischkurses, wo ich aber die Organisation bereits ein bisschen kennenlernen durfte.

Es ist also an der Zeit, mal wieder zu berichten. Der letzte Stand war, glaube ich, dass ich im Kindergarten arbeiten werde. Es ist aber ein bisschen anders gekommen:

Gleich in den ersten Tagen habe ich den Kindergärtnerinnen offen und ehrlich gesagt, dass es mir – lieb ausgedrückt – keine Freude bereitet, mit zweijährigen Kindern zu arbeiten, und dass ich es vermutlich kein ganzes Jahr schaffen werde. Die Reaktion war für mich in der Situation einfach toll. Die Kindergärtnerinnen hatten vollstes Verständnis und sofort habe ich andere Aufgaben bekommen. Jetzt macht mir die Freiwilligenarbeit sehr viel Spaß, denn sie ist interessant und könnte nicht wechselseitiger sein. In der „Fundación Sembrar Esperanza“ arbeite ich mit den nettesten Leuten zusammen und direkt in einer WG auf dem Gelände lebend, sind die Menschen in der Organisation wie eine riesige Gastfamilie für mich.

Jede Woche startet bei mir so: Ich stehe um 7 Uhr morgens auf, dusche nicht und ziehe die dreckigsten Klamotten an, die ich habe. Da meine Arbeit montags vor Ort beim Recyclinghof beginnt, besteht der Arbeitsweg nur aus Treppenstufen. Zunächst helfe ich – wenn es für mich gut läuft – ein paar Sachen zu den beiden Wagen zu tragen, die dort stehen oder frischen Bioabfall auf einen der Komposthaufen zu werfen. Einmal musste ich jedoch ein paar Pflanzen gießen, mit etwa vier Kanistern voll Blutabfall. Trotz guter Resteverwertung aus der Fleischerei hoffe ich, es nicht noch einmal machen zu müssen. Irgendwann nach 8 Uhr geht es mit einem der beiden Wagen los. Zusammen mit Juan Carlos, Luis oder Sebastian, Arbeiter in diesem Projekt, hole ich recyclebaren Müll (meist Glas- und Plastikflaschen, Pappe und Biomüll) von verschiedenen Standorten ab: Restaurants, Läden, Hotels, Industrie, Wohnungen. Oder wir bringen nicht recyclebaren Müll auf eine Müllhalde. Es gibt auch manchmal speziellere Aufträge wie ganz viele alte Möbel abzuholen, die später an die von der Fundación unterstützten Familien verschenkt werden können. Wo wir hinfahren, ist jeden Montag anders, aber immer sehr cool. Während der Fahrt kann ich – ich fahre meist mit einem der beiden Arbeiter alleine – viel Spanischreden üben, und wenn Müll transportiert werden muss, mich körperlich betätigen. Es ist zwar anstrengend, aber immer erlebnisreich, vor allem, weil wir oft nach Quito oder in nördliche Richtung fahren und man deshalb während der Fahrt viel sieht. Mittags komme ich Zuhause sehr müde wieder an, mit den dreckigsten Klamotten und nach Abfall stinkend.

Das war jetzt jedoch nur der Montag. Der Dienstag sieht ganz anders aus: ich stehe um 8 Uhr auf, ziehe die dreckigen Klamotten vom Vortag wieder an und gehe meinen Treppenstufenarbeitsweg nach unten zu einer kleinen Werkstatt, wo um 8.30 Uhr die Arbeit beginnt. Bis etwa 12 Uhr unterstütze ich ein paar ältere Frauen bei der Herstellung von Recyclingpapier. Das läuft etwa so ab: Zunächst wird bereits von der vorherigen Woche trockenes, fertiges Papier aus Rahmen, die mit Damen-Strumpfhosen bespannt sind, herausgedrückt. Dann werden die Rahmen sauber gemacht, während bereits eine Frau eingeweichte Papierreste, Wasser und ein kleines bisschen Kautschuk in einem Mixer mixt und in Eimer füllt. Wenn die Rahmen sauber sind, tragen wir sie zusammen mit den vollen Eimern raus. Dort wird das Papier mithilfe der Rahmen geschöpft und anschließend auf eine Bank zum Trocknen gelegt. In diesem Projekt arbeite ich auch noch mit Alina zusammen, einer netten Schweizerin, die in Quito lebt und arbeitet. Viele Rahmen waren unbenutzbar, da die Damen-Strumpfhosen gerissen sind und es teuer ist, neue zu beschaffen. Alina hat jedoch welche beschaffen können und wir konnten alle Rahmen wieder bespannen, sodass jetzt wieder viel mehr Papier auf einmal geschöpft werden kann. Die Frauen haben sich sehr darüber gefreut.

Nach dem Papierschöpfen fange ich die Aufgaben an, die ich momentan Mittwoch und Donnerstag machen muss. So helfe ich oft, Karten aus dem selbstrecycelten Papier anzufertigen, die in die Schweiz an den Verein „Pro Pomasqui“ verschickt werden. Um es einmal ungefähr versuchen zu erklären: Der Verein „Pro Pomasqui“ in der Schweiz engagiert sich für die benachteiligte Bevölkerung in Pomasqui und unterstützt die Umwelt- und Sozialprojekte, die mit der Stiftung Sembres, bei der ich als Freiwilliger tätig bin, in Pomasqui umgesetzt werden.

Oft bekomme ich Gelegenheitsaufgaben wie Flaschen zu sortieren, bei einem Kleiderflohmarkt mitzuhelfen, irgendetwas zu tragen/abzuholen, kleine Baumsetzlinge zu bearbeiten oder eine Schülergruppe begleiten, die durch den Recyclinghof geführt wird. Ich stehe morgens auf und weiß oft nicht, was ich für Aufgaben habe, aber es ist toll, da es so wechselseitig ist und man immer mit netten Leuten arbeitet.

Momentan übersetzte ich Mittwoch und Donnerstag vor allem Briefe, von Spanisch ins Deutsche. Diese Briefe sind von Kindern an ihre jeweiligen Paten in der Schweiz, von denen sie monatlich eine bestimmte Summe für größtenteils Bildung und Essen bekommen. Manche sind noch in der Grundschule, andere kurz vor dem Schulabschluss. Es sind Dankeskarten, die zweimal im Jahr verschickt werden. Bisher war jeder Brief, ob nur eine oder drei Seiten, sehr schön zu lesen. Nur Punkt und Komma fehlen und die Rechtschreibfehler und die manchmal unleserliche Schrift machen das Übersetzen auch nicht einfacher. Familienmitglieder der Patenkinder, oft sind es die Eltern, müssen insgesamt 15 „Arbeitstage“ (6h) in der Fundación leisten. Mit diesen Leuten arbeite ich daher oft zusammen, wie man oben auf den Bildern sieht.

Und nun der Freitag, wieder komplett anders: Ich arbeite im Kindergarten in der Küche. Eigentlich auch donnerstags, aber momentan nicht wegen der Dankesbriefe, die übersetzt werden müssen. Ich arbeite zusammen mit Señora Roci, eine unglaublich netten Köchin. Zum Glück wird zudem freitags fleischlos gekocht. Die Kinder bekommen zum Frühstück meist von einer Bäckerei geschenktes restliches Brot und ein von der Köchin selbstgemachtes warmes dickflüssiges sehr süßes Getränk. Dann gibt es im Verlauf des Vormittags irgendeine Frucht und mittags immer eine Suppe als Vorspeise und Reis mit irgendetwas als Hauptgericht, plus einen Saft. Den zu machen, ist oft meine Aufgabe. Es ist ganz einfach: eine Handvoll Früchte mit ganz viel Wasser und gefühlt noch mehr Zucker mixen und fertig. Andere Aufgaben sind: Gemüse so klein schneiden, dass es den Kindern später kaum noch auffällt, Essen servieren, Geschirr abwaschen, Boden wischen… Für 40 Kinder ist das ganz schön viel Arbeit und ich bin in der Küche fast nur in Bewegung. Ich bewundere die Köchin sehr, dass sie die Arbeit den Rest der Woche komplett alleine macht. Jeden Freitagnachmittag geht Señora Roci zusammen mit der Köchin des anderen Kindergarten auf dem Markt, um Obst und Gemüse für die nächste Woche zu kaufen. Ich liebe es mitzukommen und mich von einem Stand zum nächsten durch zu probieren. Da der Markt etwa eine halbe Stunde mit dem Bus von mir entfernt ist, nutze ich die Gelegenheit, um für die WG auch gleich etwas einzukaufen. Zurück im Kindergarten helfe ich noch beim Ausladen, verabschiede mich und starte ins Wochenende.

Das war jetzt ein bisschen etwas, was ich grob über meinen Freiwilligendienst berichten konnte. Ich erlebe dabei so viel, dass ich bestimmt schon bald wieder einen Beitrag über meine Arbeit hier verfassen kann…

Fundación Sembrar Esperanza „SEMBRES“

In den letzten drei Wochen hatte ich – neben Online-Spanischunterricht und meinen ersten Urlaub an der Küste – die Möglichkeit, die seit 2002 bestehende Organisation „Sembrar Esperanza“, bei der ich arbeite und lebe, näher kennenzulernen, da ich an unterschiedlichen Projekten teilnehmen und mithelfen durfte.

So habe ich z.B. deren Recyclinghof kennengelernt, wo Müll ankommt, der dort sortiert und gepresst wird, um diesen dann in eine richtige Recyclingfabrik zu liefern. Ich persönlich fand die Arbeit dort schon ziemlich anstrengend, aber es hat seltsamerweise auch irgendwie Spaß gemacht, Massen an Plastikflaschen zu Klotzen zusammenzupressen.

Ein anderes Umweltprojekt der Organisation ist das Pflanzen von Bäumen. Bereits über 2 Millionen Bäume wurden gepflanzt, vor allem auf einem Berg neben Pomasqui. Aber auch direkt unter meiner Wohnung erstreckt sich ein weiter vollgepflanzter Abhang, der zum Gelände der Organisation gehört. Hier durfte ich mithelfen, einen Zaun zu bauen und kleine frisch angepflanzte Bäume zu gießen, denn regnen tut es hier eher wenig. Auch ist die Organisation im Besitz mehrerer Gewächshäuser, die ebenfalls auf dem Gelände sind. Hierfür wird neben schwarzer Vulkanerde auch der Hummus verwendet, der aus den zahlreichen und großen Kompostbetten gewonnen wird. In diesen Betten landet auch mein Bio-Müll. Einen Vormittag lang haben wir eine dreckige Plane von einem Gewächshaus abgerissen, um eine neue anzulegen. Es gibt mehrere schön angelegte Wege, die den Abhang hinunter zur Recyclingstation und den Kompostbetten führen, und dabei immer wieder Lehrschilder zu den Pflanzen und Tieren, die hier leben. Schlangen und Skorpione habe ich hier leider noch keine gesehen, aber dafür wunderschöne kleine rote Vögel. Allgemein ist es wunderschön hier, doch leider habe ich bisher noch nicht so gute Fotos von dem Gelände gemacht.

Diese Umweltprojekte verbindet die Organisation mit sozialen Projekten. So kommen immer wieder Schulklassen zu Besuch, wo sie über die Bäume und deren Bedeutung unterrichtet werden. Der Eintrittspreis hierfür ist, den eigenen Müll mitzubringen, damit der recycelt werden kann. Zudem werden über 200 Familien monatlich mit Geld und bei z.B. Gesundheitsproblemen unterstützt, die dafür 15 Tage im Jahr im Recyclinghof oder bei den angepflanzten Wäldern arbeiten.

Ich durfte einige dieser Familien zusammen mit einer Mitarbeiterin der Organisation besuchen. Ich habe noch nie so arme Verhältnisse abseits von den Bildern in den Nachrichten gesehen. Meistens gibt es nur einen Raum, wo die ganze Familie schläft. Badezimmer gibt es oft nicht so richtig, sondern nur einen Behälter, um sich zu waschen. Die Wände sind in einem Haus teilweise nur mit Karton isoliert. In einem anderen Haus, das direkt vor einem tiefen Abgrund steht, ist ein tiefer gefährlicher Riss im Boden, queer durch Küche und Schlafzimmer. Etwa einmal im Jahr werden diese Familien besucht. Es werden immer die gleichen Fragen gestellt: Was machen die Kinder in ihrer Freizeit?, Gibt es gesundheitliche Probleme?, Gibt es Wasser, Internet, Waschmaschine…? Die Menschen in den Häusern sind immer sehr gastfreundlich, aber man merkt ihnen gerade bei schwierigen Fragen an, dass sie es nicht einfach haben.

Es gibt noch weitere soziale Projekte der Organisation, die ich noch nicht kennengelernt habe. Ich persönlich werde voraussichtlich (nach jetzigem Stand) vor allem in einem der beiden Kindergärten arbeiten, die die Organisation ebenfalls betreibt. Bisher bestand dort meine Arbeit darin, den Boden zu putzen, Wände anzumalen und den Kindergarten-Garten zu gießen. Am Montag sind die Ferien aber zu Ende und die Kinder kommen. Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit der Arbeit mit kleinen Kindern und hätte mir eigentlich eher vorstellen können, in einem Umweltprojekt oder in einer Schule mit älteren Kindern zu arbeiten, aber dafür bin ich umso gespannter, wie es wird, und versuche so offen und optimistisch ranzugehen wie möglich.

Das Arrival Camp

Gestern war der letzte Tag auf dem Arrival Camp. Diese ersten vier Tage in Ecuador waren wahnsinnig aufregend und erlebnisreich. Ich habe viele neue nette Menschen kennengelernt und vieles über Ecuador erfahren.

Zunächst bin ich am Sonntagnachmittag gut gelandet. Alles verlief reibungslos und die Aussicht aus dem Flugzeug war einfach nur schön. Am Flughafen wurden ich und ein paar andere Freiwillige, die im selben Flugzeug geflogen sind, von einem netten Herrn abgeholt. Ich hatte ein T-Shirt an, es war warm und die Äquatorsonne brannte auf der Haut. Auch merkte ich direkt die wegen der Höhe dünnere Luft.

Wir kamen als eine der ersten im Arrival Camp an. Nach etwa einer Stunde, als die Sonne gerade unterging, war es jedoch ganz kalt und selbst mit Pullover habe ich gefroren. Auch die darauffolgenden Tage sollte ich meinen Pullover mehrmals an- und ausziehen. Wegen der Zeitverschiebung und der anstrengenden Reise ging es dann – zumindest nach Ortszeit – früh zu Bett. Zum Glück hatte ich vier Decken, unter die ich mich einkuscheln konnte.

Nachts und am nächsten Morgen kamen die restlichen Freiwilligen. Die meisten sind tatsächlich aus Deutschland, ein paar aus Österreich und Ecuador und eine aus Finnland war auch dabei. Das Arrival Camp war dementsprechend auf Englisch. Ich habe jedoch jede Möglichkeit genutzt, mit den Ecuadorianern soweit es geht Spanisch zu reden und es hat auch ganz gut geklappt.

Das Arrival Camp begann am Montag mit Kennenlernspielen. Danach hat sich die Organisation VASE (Voluntariado para la Ayuda Social del Ecuador) vorgestellt, die sich hier in Ecuador um uns Freiwillige kümmert. Die Organisation VASE in Ecuador organisiert ähnlich wie die Organisation ICJA in Deutschland Freiwilligendienste. Beide Organisationen gehören zum internationalen Dachverband ICYE (International Cultural Youth Exchange). Nach der Vorstellung der Organisation und deren Regeln, mussten wir alle, damit wir später auf verschiedene Niveaus zugeteilt werden können, einen Spanischtest für den Online-Spanischkurs machen, der am Montag beginnen wird,

Nachmittags wurde eine Präsentation über die Geschichte und Kultur Ecuadors gehalten und wir haben Tipps zu Allmöglichen wie zu Busfahrten, Essen oder Verhaltensweisen bekommen.

Der Höhepunkt des Tages war das Campfire am Abend, an dem wir gegessen und getanzt haben. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Am zweiten Tag des Arrival Camps mussten wir morgens wie im Englischunterricht Rollenspiele zu verschiedenen möglichen Situationen, z.B. man wird ausgeraubt oder schwanger, vorführen. Danach hatten wir alle einen kleinen Tanzkurs, die Mitarbeiter einer Tanzschule in Quito angeboten haben. Tanzen ist echt nicht so meins, aber bei einem anschließenden Spiel zum Thema Vorurteile, wo wir uns alle gegenseitig auf den Rücken schreiben sollen, was wir über die jeweilige Person denken, stand tatsächlich, dass ich ein guter Tänzer sei. Aber es ist ja schließlich auch nur ein Vorurteil gewesen und war (leider) genauso falsch wie, dass ich Italiener sei.

Am Nachmittag haben zwei Frauen, die in der Tourismusbranche arbeiten, eine Präsentation über sehenswerte Orte in Ecuador gehalten. Es waren alles furchtbar schöne Bilder und am liebsten wäre ich gleich überall hingereist. Darauffolgend gab es eine weitere Präsentation über Sicherheit in Ecuador. Anschließend wurden die Projekte präsentiert, in denen wir als Freiwillige arbeiten werden. Ich weiß jetzt auf jeden Fall ein bisschen mehr über mein Projekt, werde darüber aber erst berichten, wenn ich in diesem Projekt bereits angefangen habe zu arbeiten.

Am Abend – wieder der Höhepunkt des Tages – gab es dann die Cultural Night, zu der jeder etwas von seiner Kultur mitgebracht hat. Dementsprechend gab es zwei ecuadorianischen Tische, die voll mit Süßigkeiten, allen voran Bananenchips und Schokolade, waren, einen finnischen Tisch, an dem ich viel über die Vorteile einer eigenen Sauna und natürlich auch über anderes gelernt habe, einen österreichischen Tisch mit Manner, Jodel-Musik und Walzer-Tanz und einen deutschen Tisch mit allmöglichem Zeug. Kinderschokolade kannten die Ecuadorianer tatsächlich, Haribo und Leibniz aber nicht. Ich hatte Niederegger-Marzipan und ein Brötchen dabei. Über das Brötchen (das zu diesem Zeitpunkt schon drei Tage alt war) haben sich vor allem zwei deutsche Freiwillige gefreut, die bereits seit Januar in Ecuador ihren Freiwilligendienst machen. Brötchen scheint man echt zu vermissen, wenn man länger hier lebt. Später wurde an diesem Abend wie beim Lagerfeuer wieder viel getanzt.

Am dritten und letzten Tag des Arrival Camps haben wir eine Art Rallye im Zentrum von Quito gemacht. Allein schon die Busfahrt dahin war für mich und die anderen Freiwilligen ein reines Abendteuer. Es ging schon damit los, dass die Ecuadorianer in unserer Gruppe anfingen, die Busse anzuhalten und nachzufragen, ob der Bus da und da hält. Teilweise geschah dies, während der Bus langsam weiterfuhr. Man musste auf jeden Fall schnell sein. Sobald ein Bus gefunden war, stiegen wir alle ein. Die Türen des Busses gingen immer schon während der Fahrt auf und teilweise sind die Leute auch während der Fahrt ausgestiegen, wenn der Bus aufgrund des Verkehrs mal etwas langsamer fuhr. Ich sehe auf jeden Fall die Vorteile darin: es spart Zeit und der Bus wird immer gut belüftet. Im Zentrum von Quito mussten wir dann vor allem an verschiedenen Orten Gruppenfotos machen. Es war zwar anstrengend und man hatte überhaupt keine Orientierung, aber auch irgendwie lustig und erlebnisreich.

Als wir nach einem anstrengenden Ausflug wieder im Camp angekommen waren, gab es ein kleines Picknick zusammen mit unseren Gastfamilien. Da ich keine Gastfamilie habe, sondern mit einem anderen Deutschen in einer WG zusammenlebe, kamen zu uns zwei Mitarbeiterinnen von Sembrar Esperanza, dem Projekt bei dem ich arbeiten werde. Mit dem Taxi fuhren wir nach dem Picknick zu unserem neuen Zuhause.

Ich könnte jetzt noch so viel schreiben: über all die Dinge, die ich während der Präsentationen und Aktivitäten über Ecuador neu kennengelernt habe, über jedes einzelne mir komplett unbekannte ecuadorianische Gericht (morgens, mittags und abends) oder über all die Früchte, bei denen ich zuvor nicht wusste, dass solch leckere Fruchtsorten existieren.

Auf jeden Fall bin ich gerade überwältigt von der Vielzahl an mir völlig neuen Dingen, die ich bereits in den ersten vier Tagen kennenlernen durfte. Es werden auf jeden Fall noch viele weitere Beiträge und vor allem mehr Bilder auf diesem Blog erscheinen.