Weihnachten in Canoa

Vorweg möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich lange keinen Beitrag mehr veröffentlicht habe. Ihr seid aber auch selbst Schuld, denn ihr habt mir eine ganze Menge Arbeit gegeben. Über 3000 Dollar Spenden habe ich mit eurer Hilfe gesammelt, viel mehr als wir es hier erwartet haben. Vielen vielen Dank dafür! Tatsächlich waren wir hier so überwältigt von der Summe, dass wir nicht alles vor Weihnachten geschafft haben und auch jetzt noch damit beschäftigt sind, die Grundnahrungsmittel zu den Familien zu bringen. Sobald wir alle Familien besucht haben, werde ich nochmal ausführlich berichten, wie es mir ergangen ist.

Nur durch die Spendenaktion hatte ich überhaupt ein Weihnachtsgefühl, denn das Schenken und Teilen mit anderen Menschen ist das, was für mich die Weihnachtszeit ausmacht und dieses Jahr ganz besonders. Diese Weihnachten selbst waren jedoch die unweihnachtichsten Weihnachten, die ich je in meinem Leben gehabt habe.

Am 23. Dezember hatten wir eine Weihnachtsfeier in der Fundacíon, die wir am Fuß des Cayambes (dritthöchster Vulkan Ecuadors) in einem traumhaft schönen Tal neben einem Fluss und einem Wasserfall gefeiert haben. Die Tische waren mit schönen selbstgepflückten Blüten dekoriert, es hätte Ostern sein können. Heilig Abend und die Weihnachtstage hatte ich dann Sommer an der Küste.

Canoa – so heißt der Ort an der ecuadorianischen Pazifikküste, an dem wir, also andere Freiwillige und ich, Weihnachten verbracht haben. Canoa ist ein ehemaliges Fischerdorf und ist mit knapp 7000 Einwohnern noch kleiner als Puerto López, wo ich bei meiner ersten Reise an die Küste war. Warum aber ausgerechnet Canoa? Der Ort ist ruhig, klein, soll einen der schönsten Strände Ecuadors haben und man soll dort relativ gut surfen können. Es ist halt aber auch der Ort, worauf wir uns alle einigen konnten, denn natürlich gibt es neben Canoa noch so viele andere schöne Orte an der ecuadorianischen Küste.

Am 23. Dezember um kurz nach Mitternacht startet der Bus also nach Canoa. Wie immer habe ich nicht viel über die Busfahrt zu erzählen, denn ich bin sofort eingeschlafen und morgens um 7 Uhr etwa eine Stunde vor Ankunft aufgewacht. Ich bin aber unter allen Freiwilligen auch ein absolutes Ausnahmetalent, was das Schlafen im Bus angeht. Morgens in Canoa angekommen, geht es eigentlich direkt zum Strand. Zu meiner Überraschung muss ich bis zum Wasser ziemlich lange über Watt laufen. Und dann kommt auch schon die nächste Überraschung: ich habe mir nämlich vorher die ganze Zeit eingebildet, dass das Wasser kalt sein muss, da wir schließlich Weihnachten haben. Zu meinen Warmduscher-Glück ist es jedoch schön warm.

Nach dem Baden, habe ich mir eine Kokosnuss gegönnt. An der Küste verkaufen sie frische Kokosnüsse, die voll mit Kokoswasser sind, einfach so lecker!

Den größten Teil des Tages beschäftigen wir uns mit Faulenzen und Baden.

Am späten Nachmittag jedoch, wenn das Wasser bis zum Strand reicht und die Wellen höher sind, probieren einige von uns Surfen aus. Es ist das erste Mal, dass ich surfe, und ich kann es überhaupt nicht. Wenn man dann aber doch eine Welle erwischt und mitgeht, ist es mega cool. Ich will es auf jeden Fall wieder machen.

So wie der Tag am Heilig Abend verläuft dann auch der 1. und 2. Weihnachtstag für uns ab, deswegen brauche ich darüber nicht mehr zu berichten. Am 2. Weihnachtstag geht es dann spätabends auch schon wieder nach Hause. Es war in jedem Fall auch eine Art, Weihnachten zu feiern, eine sehr schöne Art sogar und vor allem eine erholsame.

Das war jetzt mein letzter Beitrag in diesem Jahr. Ich habe mir aber vorgenommen im neuen Jahr noch viel mehr Beiträge zu schreiben. Mal sehen, ob ich das einhalte…

Eine Antwort auf „Weihnachten in Canoa“

  1. Lieber Angelos,

    die herzlichsten Grüße deines alten – und überaus neidischen – Schulleiters!
    Ich wünsche Dir eine schöne Zeit!

    Lieber Gruß

    Stefan Nolting

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