Puerto López

Die letzten vier Tage habe ich an der Küste verbracht. Zusammen mit anderen Freiwilligen stieg ich in Quito am Freitagabend in den Bus. Nach etwa elf Stunden kamen wir in der kleinen Küstenstadt Puerto López an, wo es gerade langsam hell wurde. Über die Busfahrt habe ich nicht so viel zu berichten, da ich fast die ganze Zeit geschlafen habe. Es muss aber sehr angenehm gewesen sein.

Morgens angekommen waren wir natürlich alle voller Tatendrang. Sofort ging es an den Strand, wo gerade ein Fischerboot angelegt hat. Es war jedoch nicht das Fischerboot, dass mich in diesem Augenblick so faszinierte, sondern die vielen Vögel drumherum, vor denen sich die Fischer mit ihrem Fang in Sicherheit bringen mussten. Während im Wasser neben dem Boot viele Pelikane schwammen, waren in der Luft vor allem Fregatas, die den deutschen Möwen entsprechen. So viele große Vögel auf einem Haufen hatte ich so noch nie gesehen und so standen wir da eine gewisse Zeit und beobachteten, wie jedes Mal, wenn ein Fischer mit einem Eimer voll Fischen aus dem Boot zum Frachter lief, die Vögel um ihn herum versuchten sich Fische zu schnappen und das teilweise auch schafften.

Ein Fischer versucht, den Fang vor den Vögel in Sicherheit zu bringen.

Danach bin ich direkt am Strand Joggen gegangen. Ich hatte noch nie eine so schöne Laufstrecke. Der Sand unter den Füßen war weich, die vielen Krabben sind vor mir ausgewichen und ich vor den Steinen. Ab und zu kam eine Welle und hat die Füße leicht umspült.

Der weitere Tagesverlauf verlief in etwa so: baden, wandern, baden, in die Stadt gehen, baden, kochen, essen.

Der nächste Tag sollte der schönste Tag werden. Wir hatten eine Bootstour gebucht, um Buckelwale zu beobachten und zur Isla de la Plata zu fahren. Bei gutem Wetter fuhren wir mit einem kleinen, schnellen Boot zur Isla de Plata.

Die Isla de la Plata (Silberinsel) ist etwa 6 km² groß. Als ich das erste Mal von dieser Insel gehört habe, wurde sie mir als „Galápagos für Arme“ vorgestellt, da es viel günstiger ist, diese Insel zu besuchen als die Galápagos-Inseln und sie dennoch sehr viel an Tieren und Pflanzen zu bieten hat.

Als wir auf der Isla de la Plata ankamen, wurden wir von ein paar Schildkröten begrüßt, die kurz vor der Oberfläche schwammen, nicht zuletzt, weil unser Bootsführer die Schildkröten mit ein paar Salatblättern angelockt hatte.

grüne Meeresschildkröten

Die letzten paar Meter bis ans Ufer ging es noch Barfuß durchs flache Wasser. Dort haben wir uns aufgeteilt. Ich hatte mich der Gruppe, die die größere Wanderung (etwa 7 km) macht, angeschlossen. Es war so krass schön. Am besten fand ich die Blaufußtölpel und von denen gab es überall welche. Diese Tiere sind überhaupt nicht scheu und so witzig, dass ich gleich ein paar mehr Fotos machen musste.

Aber auch die anderen Tiere waren größtenteils überhaupt nicht scheu und schön anzusehen.

Nach der Wanderung auf der Insel, waren wir vor der Insel schnorcheln. Zwar habe ich vom Boot aus nur leichte Schatten der Manta-Rochen gesehen, dafür aber beim Schnorcheln Schildkröten, Stachelrochen und die vielen verschiedenfarbigen Fische beobachten können.

Auf dem Rückweg von der Isla de la Plata haben wir dann mehrere Wale beobachtet, die immer wieder aus dem Wasser gesprungen sind und teilweise sehr nah am Boot waren. Es war so beeindruckend und lässt sich auf meinen Bildern nur schwer zeigen. Bei jedem Walsprung war ich so beeindruckt und überrascht, dass ich mich nicht mehr auf das Foto konzentrieren konnte.

Die Buckelwale ziehen im antarktischen Winter die südamerikanische Küste hinauf, um sich zu paaren und ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Von Juni bis September kann man sie hier beobachten.

Dieser Tag war so schön und erlebnisreich, dass es dann auch nicht mehr schlimm war, dass die nächsten beiden Tage, vom schlechten Wetter geprägt waren, wobei es nur am letzten Tag die ganze Zeit geregnet hat. Den Tag davor war ich mit anderen Freiwilligen auf kleiner Wandertour an der Küste bis zur Playa de Los Frailes, die angeblich einer der schönsten Ecuadors sein soll. Der Strand war ok.

Zurück kamen wir wieder mit den Nachtbus und glücklicherweise habe ich auch auf der Rückfahrt viel schlafen können…

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