Imbabura

Ich habe meinen ersten Vulkan bestiegen! 4610m – so hoch ist der Vulkan Imbabura. Es ist ein – zumindest nach dem Bildern im Internet – sehr schöner Vulkan. Ich hab den Vulkan als Ganzes leider nur teilweise vom Bus aus gesehen. Deswegen gibt es hier kein Foto von mir. Der inaktive Vulkan wird auch als „Taita Imbabura“ („taita“ ist Kichwa und bedeutet Vater) bezeichnet. Der Vater Imbabura also gilt bei der indigenen Bevölkerung als heilig, auch weil der Imbabura fast immer mit Wolken bedeckt ist und nur manchmal kurz mit freiem Gipfel zu sehen ist, meist nach Sonnenaufgang (kann ich bestätigen!) oder kurz vor Sonnenuntergang.

Jetzt aber mal von vorne: Freitag nach der Arbeit bin ich mit dem Bus nach Otavalo gefahren, eine kleinere Stadt, etwa 2 Stunden von Quito entfernt, von der aus man den Imbabura gut erreichen kann. Dort habe ich in der WG anderer Freiwillige übernachtet, die in Otavalo ihren Freiwilligendienst machen. Ich hatte an diesem Tag fast das Gefühl, dass ich von Italien nach Norddeutschland gefahren bin. So viel kälter war es in Otavalo. Warum genau weiß ich nicht, aber während ich in Pomasqui abends in meiner Wohnung noch mit T-Shirt rumlaufen kann, war mir in Otavalo selbst mit Pullover noch zu kalt.

Wir sind früh zu Bett gegangen, denn der Wecker klingelte am nächsten Morgen bereits um 4 Uhr. Nach drei Bananen zum Frühstück (es sollten an diesem Tag noch fünf Bananen werden) sind wir (insgesamt sieben Personen) zum Treffpunkt gelaufen, wo uns der Guide mit einem Wagen um 5 Uhr morgens abholen sollte. Es war zu diesem Zeitpunkt noch stockdüster, aber es hat alles gut geklappt.

Als wir beim Imbabura ankamen, wurde es glücklicherweise bereits hell und um 7 Uhr ging es dann auch schon von etwa 3000m Höhe los.

Ab jetzt wurde es so kalt, dass ich Handschuhe und Mütze brauchte. Auch war es leider nicht mehr kurz nach Sonnenaufgang, sodass der Gipfel natürlich mit Wolken bedeckt war und man nichts mehr gesehen hat. Von nun an war auch ein Helm notwendig, da wir immer wieder klettern mussten. Aus meiner Sicht war gerade deshalb der anstrengendste Teil des Weges bereits geschafft, da es viel besser ist zu klettern als steil berghoch zu laufen. Nur die mit zunehmender Höhe immer dünnere Luft hat alles ein bisschen schwieriger gemacht.

Die ganze Wanderung war ein tolles Erlebnis und es wird bestimmt nicht der letzte Berg sein, den ich in Ecuador besteigen werde…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert