eine herausfordernde Spendenaktion

Wir haben mittlerweile Februar und immer noch stehen etwa fünf Essenspakete bei uns herum, die noch ausgeteilt werden müssen. In diesem Beitrag möchte ich trotzdem schon über die Spendenaktion berichten.

Im Oktober hatte ich die Idee, Spenden für die von der Fundación Sembres unterstützten Familien zu sammeln. Mein Vorschlag wurde bei den Mitarbeitern begeistert aufgenommen, denn trotzt der finanziellen Unterstützung der Familien leben die meisten unter sehr armen Bedingungen und können teilweise auch Grundnahrungsmittel kaum bezahlen. So sollten vor Weihnachten Essenspakete an möglichst viele Familien verteilt werden. Im Gemeindebrief der Kirchengemeinden Stuhr und Varrel habe ich einen Spendenaufruf gestartet, den ich auch hier auf meinem Blog geteilt habe.

Am Ende konnten für über 3.000 Euro Essenspakete für 150 Familien besorgt werden. Die Familien, die Mitarbeiter von der Fundación und ich danken euch allen sehr dafür. Natürlich ist es zwar letztlich eine Prise Sand, die schnell wieder verweht, aber auch das kann manchmal etwas größeres bewegen, die Leute motivieren. Und wenn nicht, dann war es trotzdem eine kleine Freude, die wir den Familien bereiten konnten.

Hier im Norden von Quito, in den Gemeinden Calacalí, San Antonio und Pomasqui leben die Familien. Meistens nur Donnerstag steht ein Wagen zur Verfügung, mit dem wir diese besuchen konnten. Die Familien wohnen manchmal sehr weit auseinander und wir müssen von einem Berg zum nächsten fahren. Die Wege zu den Häusern hin sind teilweise ziemlich schlecht, die Familien auch per Handy, wenn sie denn funktionieren, oft nicht gut erreichbar und manchmal ist niemand Zuhause. Es ist immer wieder eine Herausforderung, die Essenspakete zu den Familien zu bringen, wenn wir sie dann aber erreichen und die Pakete überbringen können, sind die Menschen und wir überglücklich.

Im Wagen sitze ich immer zusammen mit einem Fahrer und Silvana, die jede Familie bereits mehrmals besucht hat und selbst mal ein Patenkind gewesen ist, dass Hilfe aus der Schweiz bekommen hat. Sie erzählt mir bei jeder Familie, die wir besuchen, deren Einzelschicksale und Probleme und diese sind bei jeder Familie ganz unterschiedlich. Auch gehen die Familien ganz unterschiedlich damit um: manche verzweifeln daran, andere kämpfen. Ich werde nie vergessen, wie wir am Tisch mit einer jungen Mutter sitzen, die uns erklärt, wie sie mit ihrer Krebserkrankung kämpft, um noch möglichst lange für ihre Kinder da zu sein.

Vielen, vielen Dank nochmal für all die Spenden! Hier noch ein paar Fotos:

Hamstereinkauf

War meine Spendenaktion etwas Sinnvolles? Ich muss ehrlich sein: ich hätte sie vielleicht sogar so nicht wiederholt. Die Essenspakte haben den Menschen geholfen – keine Frage – aber nur kurzfristig, vielleicht höchstens einen Monat. Menschen jedoch dabei zu unterstützen, selbst etwas aufbauen zu können, damit sie langfristig sich selbst helfen können, ist natürlich um Weiten besser. Trotzdem haben wir gemeinsam bei zahlreichen Familien ein Lächeln übers Gesicht zaubern können…

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