Auf dem Cotopaxi

Nein, auf dem Gipfel war ich nicht. Der Cotopaxi ist nämlich ganze 5897m hoch und der Gipfel mit Schnee bedeckt. Man braucht also eine gute Ausstattung, um den zweitgrößten Vulkan Ecuadors zu besteigen. Dennoch musste ich natürlich dem bekanntesten Vulkan dieses Landes und einem der höchsten aktiven Vulkane der Erde einen Besuch abstatten. Der Cotopaxi liegt etwa 60km südlich von Quito und ist auch von hier aus sichtbar, zum Greifen nahe also.

So habe ich mich mit ein paar anderen Freiwilligen letzten Freitag direkt nach der Arbeit auf dem Weg gemacht. Nach etwa vier Stunden Busfahrt kamen wir in der Stadt Latacunga an, wo wir dann übernachteten. Von hier aus kann man nämlich sehr gut mit dem Bus zu einem der Eingänge des Nationalparks Cotopaxi fahren.

Gleich samstagfrüh machten wir uns auf den Weg. Bevor wir jedoch in den Bus einstiegen, mussten wir uns noch kurz ein bisschen Verpflegung holen. Ohne Bananen und Schokolade kann man schließlich keinen Vulkan besteigen.

Am Eingang des Nationalparks warteten später schon Leute auf uns, um uns Touristen direkt zum Cotopaxi zu fahren. Nach etwa einer Stunde Fahrt im dichten Nebel, klarte die Luft endlich auf und man sah den Cotopaxi in all seiner Pracht.

Auf einem Parkplatz direkt unterhalb des Vulkans stiegen wir schließlich aus. Von dort aus braucht man etwa 1,5 Stunden, um zur Schneegrenze zu laufen, sehr langsam natürlich, denn die Luft ist hier knapp unter der 5000er-Grenze sehr dünn. Letztlich war es aber einfach nur megaaa cool!

War es gefährlich? Ich glaube nicht. Der Cotopaxi verzeichnet seit Jahren eine schwache Aktivität, wenn auch mit steigender Tendenz. So steigt aus dem Krater Dampf aus und der Kraterrand erwärmt sich langsam. Vulkanologen sagen für die Zukunft einen heftigen Ausbruch voraus, der das Umland bis Quito mehr oder minder stark betreffen wird. Erste Anzeichen hierfür bildeten Eruptionen Mitte August 2015. Der letzte große Ausbruch des Cotopaxi war 1877, so hat es mir der Fahrer erzählt.

Dieser hat natürlich die drei Stunden auf uns gewartet, die wir insgesamt auf dem Berg verbracht haben. Zurück durften wir dann hinten sitzen, der Wagen hat jedoch während der Fahrt teilweise sehr geruckelt. Mein Popo tut immer noch weh.

Auf dem Rückweg hat uns der Fahrer noch an einem kleinen See und einen kleinem Museum rausgelassen und uns noch ein bisschen etwas über den Nationalpark Cotopaxi erzählt. So soll es hier Brillenbären und Pumas geben. Immerhin haben wir einen sehr unscheuen Fuchs, einen Vogel namens „Curiquingue“ und in der Ferne Wildpferde gesehen.

Es war ein sehr erlebnisreicher Samstag, doch das Wochenende war noch nicht zu Ende. Was ich am Sonntag erlebt habe, versuche ich möglichst bald in einen nächsten Beitrag zu berichten…

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