Zweimal war ich bisher im Zentrum von Quito, der Hauptstadt von Ecuador und der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt. Denn Quito liegt im Anden-Hochtal auf etwa 2850m Höhe. Die Stadt ist von der Form her durch ihre Lage im Anden-Hochtal von Norden nach Süden hin sehr langgestreckt und mit über 2 Millionen Einwohnern auch nicht klein. Dementsprechend brauche ich mit dem Bus von Pomasqui aus, das ganz im Norden von Quito liegt, etwa eine Stunde, um das nördliche Zentrum von Quito zu erreichen.
Im nördliche Zentrum steige ich normalerweise aus dem Bus. Es ist eher modern und auf den ersten Blick nicht so schön. Dafür ist hier aber die Infrastruktur sehr gut und es gibt viele Museen usw. Von hier aus kann ich super zu Fuß in das südliche Zentrum von Quito gehen, das Centro Histórico. Ich glaube, dass man jetzt sehr viel über die zahlreichen Kirchen und alten Straßen in der Altstadt schreiben könnte, aber ehrlich geschrieben, wäre mir das zu viel. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nach nur zwei Malen, die ich bisher dort war, größtenteils keine Ahnung habe. Es gibt auf jeden Fall sehr viele alte Straßen und Kirchen mit zu viel Blattgold, alles sehr historisch aussehend. Die Altstadt ist aber generell gerade wegen der vielen alten Straßen und Kirchen sehr schön und sogar schon seit 1978 Weltkulturerbe und damit das erste Weltkulturerbe überhaupt.
Fotos habe ich von der Altstadt nicht so viele, da man aufpassen muss.
Besonders hervorstechen tut die Basílica del Voto Nacional (auch auf dem Stadtfoto oben zu erkennen). Dies liegt vor allem an der Höhe von 115m, wodurch sie eine der größten Kirchen von Ecuador ist. Auch ist sie eine der Jüngsten, denn sie wurde erst 1985 eingeweiht. Anders als die ein oder andere Kirche im Centro Histórico, in der ich sonst drinnen war, ist das Innere dieser Kirche eher schlicht und nicht voll mit Blattgold. Die Kirche hat insgesamt drei Türme, die man alle besteigen kann. Natürlich musste ich auch hoch.
Von den vorderen Türmen aus kann man auch sehr gut den zentralen Stadthügel, das Panecillo, sehen. Die Spanier stellten hier eine große Marienstatue mit Flügeln aus Aluminium auf. Der Blick der Jungfrau ist nach Norden gewandt, was, so wurde es mir erzählt, vom Süden Quitos durchaus als Benachteiligung gesehen wird. Der Hügel erhebt sich nochmals etwa 200m über der Stadt und erreicht damit eine Höhe von über 3000m.
Einen anderen Tag, als ich im Centro Histórico war, entschieden wir uns (vier ahnungslose deutsche Freiwillige) spontan zur Marienstatue hochzugehen. Seltsamerweise waren wir jedoch die Einzigen, die durch die kleine Straßen an den Häusern entlang hoch- und nachher auch wieder runtergingen. Oben angekommen waren dann aber viele Menschen. Später werde ich in einem Reisebuch lesen, dass der Panecillo aus Sicherheitsgründen nur mit dem Taxi angefahren werden sollte, da der Aufstieg zu Fuß wegen Überfällen gefährlich sei. Zum Glück ist uns nichts passiert.
Es gibt viel zu entdecken in Quito und da mich ein Besuch ins Zentrum mit dem Bus nur eine Stunde und 35 Cent kostet, werden es auf jeden Fall noch mehrere Besuche sein…